Bei Katame Waza handelt es sich um Kontrolltechniken, welche entweder im Stand oder in Bodenlage ausgeführt werden können. Kontrolltechniken, welche am Boden ausgeführt werden, werden auch als Ne Waza bezeichnet. Im Judo werden 3 verschiedene Kontrolltechniken unterschieden:

  • Osae-komi-Waza (Haltetechniken)
  • Kansetsu-Waza (Hebeltechniken)
  • Shime-Waza (Würgetechniken)

Osae-komi-Waza zeichnen sich dadurch aus, dass sich der angreifende Judoka (Tori) mit seinem Körper über dem angegriffenen Judoka (Uke) befindet. Es ist die Aufgabe von Tori den Uke durch Kontrolle von Armen, Beinen und Rumpf in Rücken- bzw. Schulterlage festzuhalten, so dass Uke weitgehend bewegungsunfähig ist und nicht seinerseits Osae-komi-waza oder eine andere Kontrolltechnik anwenden kann.

Bei Kansetsu-Waza handelt es sich um Techniken, welche durch überstrecken, überbeugen bzw. verdrehen von Ellenbogengelenk oder Arm an Uke ausgeführt werden und sehr schmerzerzeugend sind. Gute und effektive Möglichkeiten zum ansetzen eines Kansetsu-Waza bieten sich wenn der Uke versucht aus einem angewendeten Haltegriff zu entkommen.

Shime-Waza zeichnen sich durch das Würgen des Gegners (Uke) mithilfe des gegnerischen Kragens, des eigenen Ärmels und der eigenen Handkante aus. Das Würgen wirkt je nachdem wie die Technik angesetzt wird auf Luftversorgung des Körpers, die Blutversorgung des Gehirns, oder die Nerven am Hals (auch kombinierte Wirkungen sind möglich).

Vorsicht ist geboten

Insbesondere Kansetsu-Waza und Shime Waza sind aufgrund ihrer schmerzerzeugenden und lebensbedrohlichen Wirkungen, Techniken die mit Achtsamkeit angewendet werden müssen.

Beide Arten von Techniken dürfen erst von und an Jugendlichen des 15. Lebensjahres angewandt werden und auch nicht von und an Anfängern welche nicht den grünen Gurt besitzen.

Ausserdem besteht entsprechend dem Wesen von Judo jederzeit, ob in einer Trainings- oder Wettkampfsitaution, die Möglichkeit das Uke durch abklopfen auf den Boden signalisiert, das Tori (der Angreifer) die Kontrolltechnik lösen soll, woraufhin Tori unverzüglich den Griff zu lösen hat.

Das Wesen von Kampfsport ist es nicht, einander Verletzungen zu zufügen, sondern einander achtsam innerhalb sportlicher Situationen zu begegnen und voneinander zu lernen.

Von Eva-Maria Schöffel